Sieben Fragen | Interview mit Lothar Gassmann

Sieben Fragen an Lothar Gassmann zur Endzeit

Lothar Gassmann zählt zu den bekanntesten Evangelisten und Predigern im deutschsprachigen Raum. Im Verlauf seines Dienstes für den Herrn schrieb er ca. 200 Bücher und hunderte Lieder zu christlichen und zeitaktuellen Themen. Sein neuestes Buch „Jesus Christus kommt wieder“Ein Andachtsbuch für jeden Tag zur Stärkung in der Endzeit – ist soeben erschienen. Lothar Gassmann ist Mitbegründer der freien Bibelgemeinde Pforzheim, der Internet-Plattform BibleTube, des Jeremia-Verlags sowie Initiator der Endzeit-Konferenzen für Süddeutschland und die Schweiz.

BIBELRUNDE MAGAZIN hat mit dem unermüdlichen Streiter für die Wahrheit, dessen Motto dem 1.Korinther-Brief entnommen ist (“Ich weiß nichts als allein JESUS CHRISTUS, den Gekreuzigten”, 1.Kor 2,2), ein Interview geführt und sieben brisante Fragen zur Endzeit gestellt.

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Bibelrunde Magazin

Der ehemalige Papst Benedikt behauptet, dass sich die „Lehre in und aus Glauben entwickeln müsse“ und warnt vor einer „Flucht in die reine Lehre“.

Wie lässt sich eine derartige Aussage mit der apostolischen Lehre vereinbaren? Welchen Ratschlag würden sie römisch-katholisch Gläubigen geben, die sich zum Herrn Jesus Christus bekennen?

Lothar Gassmann

Keine einzige Stelle der Bibel lässt den Schluss zu, dass wir Gottes Lehre in und aus Glauben entwickeln müssten. Genau das Gegenteil ist der Fall. Die Schrift fordert uns durchgehend dazu auf, mit dem Wort Gottes sorgsam umzugehen und es unter allen Umständen zu bewahren. Denken wir nur an die zahlreichen Aussagen Jesu Christi, der sogar die Bewahrung seines Wortes mit dem Lohn des ewigen Lebens verbindet oder an die eindeutigen Aussagen der Apostel, die konsequent zur Bewahrung der Gesunden Lehre und des anvertrauten Glaubensguts anmahnen (Siehe auch Kasten „Hilfreiche Bibelstellen“ zum Interview). Allerdings sollten wir dabei verstehen, dass ja Glaube und Erkenntnis miteinander verbunden sind, also eine Einheit bilden und in Wechselbeziehung zueinander stehen. So strömt wahre Gotteserkenntnis aus dem Glauben an Jesus Christus, der ja selbst das Wort Gottes ist. Also sollte sein Zeugnis für alle Christen unabänderlich und verbindlich sein, wollen wir Gottes Segen erlangen. Somit sollte der Gläubige auch stets bereit sein, sich durch die Bibel korrigieren zu lassen, Irrtümer auszuräumen und Irrwege zu verlassen – getreu der Botschaft, dass ja die ganze Schrift von Gott zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung und zur Erziehung in der Gerechtigkeit eingegeben ist, damit wir zu jedem guten Werk zubereitet und ausgerüstet werden.

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Die finnische Politikerin, Ärztin und bekennende Christin Päivi Räsänen steht vor Gericht, weil sie Homosexualität gemäß der Heiligen Schrift als Sünde bezeichnet und diese Haltung auch öffentlich kundtut. Weiters beschuldigt sie die Kirche, „Schande und Sünde zu einem Punkt des Stolzes zu erheben“. Ein Anklagepunkt lautet „ethnische Hetze“. Das unter internationaler Beobachtung geführte Verfahren endete mittlerweile mit einem Freispruch in allen Anklagepunkten.

Steht die Glaubens- und Gewissensfreiheit in Europa auf der Kippe? Müssen bibeltreue Christen mit zunehmender Verfolgung in Europa rechnen?

Lothar Gassmann

Leider ja. Aber es gilt, standhaft zu bleiben und keine Abstriche an der Bibel als dem Wort Gottes zu machen. Wenn uns Menschen um Jesu willen verleumden und verfolgen, sollten wir mutig und entschlossen darauf reagieren. Das bedeutet vor allem: In Jesu Liebe das von Gott geoffenbarte Wort der Wahrheit der Lüge entgegenstellen!

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Sie haben den Begriff „Relativierende Sachtoleranz“ ins Leben gerufen und wissenschaftlich begründet. Toleranz nach heutigem Verständnis ist biblisch allerdings nicht haltbar. Hingegen mahnt die Heilige Schrift zur kompromisslosen Bewahrung des Wortes Gottes, d.h. in erster Linie Gottesliebe & Nächstenliebe.

Was ist nun mit „Relativierender Sachtoleranz“ in einfachen Worten erklärt zu verstehen? Und wie kann ein Christ seine Haltung bewahren, ohne sich dem Vorwurf der Intoleranz aussetzen zu müssen?

Lothar Gassmann

Einfach ausgedrückt: In der Liebe können wir tolerant sein, jedoch in der Wahrheitsfrage nicht. Das heißt, dass wir den andersdenkenden Menschen auf jeden Fall mit Liebe und Respekt begegnen. Allerdings ruft uns die Gottes- und Nächstenliebe dazu auf, die rettende Botschaft der Bibel jedem Menschen nahezulegen, weil wir nicht wollen, dass irgendjemand verlorengeht.

Jesus Christus kommt wieder!

Bibelrunde Magazin - Lothar Gassmann - BuchBuchempfehlung

Jesus Christus kommt wieder! Das ist die Erwartung, die uns inmitten dem dunkler werdenden Weltgeschehen Kraft und Trost schenkt. Wer nicht auf den wiederkommenden HERRN JESUS CHRISTUS wartet, lebt in Sinnlosigkeit und endet in Verlorenheit. Dies ist der dritte Band der Andachtsbuch-Reihe mit glaubensstärkenden Andachten in der Endzeit. Die beiden ersten Bände heißen Jesus Christus allein und Jesus Christus ist Sieger“. Sie durften bereits mehrere Auflagen erleben. Dieses dritte Andachtsbuch enthält vor allem Auslegungen und Erklärungen zur Johannesoffenbarung. Alle drei Andachtsbücher sind nicht an ein bestimmtes Jahr gebunden, sondern können immer wieder gelesen werden.

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Corona hat tiefe Gräben durch die Gesellschaft gezogen. Eine Impfung wird gar als christliche Nächstenliebe interpretiert, Gottesdienste sollten überhaupt nur für Geimpfte und Genesene abgehalten werden und der Zugang zur sozialen Tafel sollte nur mit 2G möglich sein, so der Tenor vieler kirchlicher Organisationen.

Sind derartige Haltungen/Einstellungen überhaupt mit dem christlichen Selbstverständnis vereinbar? Und wann ist die rote Linie für bibeltreue Christen in Bezug auf staatliche Gesetzestreue überschritten?

Lothar Gassmann

Soweit Hygiene-Maßnahmen objektiv gesehen nachvollziehbar, sinnvoll und hilfreich sind, werden sich Christen im Allgemeinen den staatlichen Verordnungen fügen. Wenn allerdings Gottesdienste, Hausbesuche, Gemeindegesang usw. für längere Zeit verunmöglicht oder gar verboten werden, ist die Grenze überschritten, da hiermit der biblischen Ordnung und dem christlichen Auftrag widersprochen würde. Das impliziert auch, dass kein Mensch – aus welchen politischen Anordnungen auch immer – vom Besuch eines Gottesdienstes ausgeschlossen werden darf. Ist bereits die 3 G-Regel äußerst grenzwertig, so ist die 2 G-Regel definitiv nicht mehr mit dem christlichen Glauben vereinbar, denn wohlgemerkt: Jesus Christus lädt jeden Menschen ein, zu ihm zu kommen.

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Der Herr Jesus Christus ermahnt uns im Anschluss an das Gleichnis von den zehn Jungfrauen mit den Worten: Darum wacht! Denn ihr wißt weder den Tag noch die Stunde, in welcher der Sohn des Menschen kommen wird (Mat 25,13).

Wie schätzen Sie die gegenwärtige Lage in den Gemeinden ein? Ist geistliche Wachsamkeit gelebte Praxis? Was würden Sie den Kindern Gottes in diesen zunehmend finsteren Zeiten raten?

Lothar Gassmann

Bedauerlicherweise haben in vielen Gemeinden Schläfrigkeit und Weltanpassung Einzug gefunden, anstatt Wachsamkeit und Widerstandskraft aufrechtzuerhalten; eine gefährliche Tendenz. Aber gerade in dieser vorgerückten Phase der Endzeit wäre es dringend notwendig, den christlichen Glauben konsequent von unbiblischen Strömungen und Trends fernzuhalten. So wird beispielsweise die sogenannte Apologetik, also die Unterscheidung der Geister, in vielen Gemeinden und Seminaren absolut unterschätzt oder gar gänzlich vernachlässigt. So kommt es, dass viele Gemeinden durch Bibelkritik, Ökumene, Pseudocharismatik und Verweltlichung systematisch von innen her zerstört werden. Seit Jahren bete ich für Umkehr in betroffenen Gemeinden und Werken, wie z.B. in der Evangelischen Allianz. Aber Jammern hilft wenig, Zuversicht ist angesagt! Deshalb arbeite ich gemeinsam mit anderen Christen an der Gründung neuer, bibeltreuer Gemeinden mit.

Lothar Gassmann | Bibelrunde Magazin

Über Dr. Lothar Gassmann

Lothar Gassmann dient Gott dem HERRN als Prediger, Lehrer, Apologet, Evangelist und Publizist. Er schrieb ca. 200 Bücher und rund 500 Lieder zu christlichen und zeitaktuellen Themen. Seit 2009 ist er Mitarbeiter beim Christlichen Gemeinde-Dienst (CGD) und Schriftleiter der Vierteljahres-Zeitschrift “Der schmale Weg”. Er ist Mitbegründer der freien Bibelgemeinde Pforzheim und des Jeremia-Verlags sowie Initiator der Endzeit-Konferenzen für Süddeutschland und die Schweiz. Außerdem ist er Mitbegründer und 1. Vorsitzender der Lukas-Schriftenmission und Initiator des Arbeitskreises “Wunder der Schöpfung” mit dem Ziel, ein multimediales Schöpfungsmuseum im deutschsprachigen Bereich aufzubauen. Er arbeitet bei Missionseinsätzen mit Menschen unterschiedlichster Nationalitäten zusammen. Als Freund des jüdischen Volkes übersetzte er die israelische Nationalhymne “Hatikva” für einen großen christlichen Verlag ins Deutsche und organisierte zahlreiche Gruppenreisen nach Israel, in die Türkei und in die USA. Sein Motto lautet: “Ich weiß nichts als allein JESUS CHRISTUS, den Gekreuzigten” (1. Korinther 2,2).

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Die Heilige Schrift klärt uns auf, dass sich am „Ende der Weltzeit“ das letzte menschengemachte Weltreich erheben wird, aus dem schließlich der „Antichrist“ hervorgehen wird.

Sehen Sie in Anbetracht der sich eklatant zuspitzenden Weltlage die „Letzten Tage“ heraufziehen und die körpergebundene Markierung des Menschen Realität werden? Wie sollen Christen dem zunehmend (positiv) propagierten Transhumanismus begegnen?

Lothar Gassmann

Wie viele andere Christen auch, denke ich, dass Offenbarung Kapitel 13 und 17 zunehmend zur Wirklichkeit werden. Ich beobachte sehr aufmerksam die Entwicklungen und Experimente auf dem Gebiet der Gentechnik, Digitalisierung und Globalisierung. Auch wenn vieles scheinbar verharmlost wird oder eher neutral daherkommt, besteht immer die Gefahr des Missbrauchs, dass Technologien und gesellschaftliche Umwälzungen der Weltdiktatur des Antichristen den Weg bereiten. Diesbezüglich sollten wir wachsam bleiben und entschieden jede Markierung auf und in unserm Körper ablehnen und uns keinem antichristlichen System und Bekenntnis unterwerfen, sondern Jesus Christus bis ans Ende treu bleiben.

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Sie sind ja für Ihre unermüdliche Evangelisation und Aufklärungsarbeit bekannt.

Was sind ihre nächsten Projekte?

Lothar Gassmann

Solange Gott mir die Kraft schenkt, werde ich weiterhin die Lukas-Schriftenmission leiten und Straßenevangelisation und Gemeindebau betreiben. Ein ganz wichtiges Projekt, das mir Gott seit 2021 aufs Herz gelegt hat, ist BibleTube, eine alternative Internet-Plattform für Christen, auf der die Frohe Botschaft von Jesus Christus unzensiert verbreitet werden soll. So Gott will, wird diese Plattform 2022 eröffnet und online gehen.

Ein Bibelvers für die Gläubigen/Leser

Lothar Gassmann

Siehe, ich habe dir geboten, getrost und unverzagt zu sein. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir überall, wohin du gehst. (Josua 1,9)

Lieben Dank für das Interview!

Das Interview wurde geführt von R. Reiman

Hilfreiche Bibelstellen zum Interview

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